Die Entstehung von Wir18
Im August des Jahres 1972
lösten sich 18 Mitglieder im Alter von durchschnittlich
18 Jahren aus der Jungkolpinggruppe Altstädten und gründeten den Chor Wir18 mit dem erklärten Ziel, in enger Freundschaft gemeinsam zu singen und musizieren. Zunächst beschränkte sich das musikalische Engagement ausschließlich auf die Gestaltung von Rhythmusmessen.
September 1974: Erstes Konzert im Schäfflersaal Altstädten. Lediglich von 2 Gitarren und einem
E-Baß begleitet, singen und spielen wir Chansons, Spirituals und bereits auch unsere ersten Eigenkompositionen. Ermutigt durch den Erfolg geben wir auch in den Folgejahren je ein Konzert.
Mai 1977: Wir18 geht erstmals auf Tournee und begeistert ein Wochenende lang die Sauerländer in Grafschaft.
Diverse Austritte und dadurch ausgelöste finanzielle Probleme (wir hatten kein Keyboard mehr) zwingen uns Anfang 1982 zu einem schwerwiegendem Beschluß: Wir18 wird aufgelöst! Kurz darauf haben wir unseren Entschluß dann aber doch wieder revidiert.
Unter für manchen Beteiligten unsäglichen Strapazen nehmen wir im Jahre 1983 in einem Tonstudio bei Bregenz unsere erste Musikkassette auf.
Im Juni 1984 verlieren sich ganze 80 – vom Konzert nichtsdestotrotz begeisterte – Zuhörer im ca. 400 Personen fassenden Thalkirchdorfer Saal. Sehnsüchtige Blicke verfolgen jedes vorbeikommende Auto mit der insgeheimen Hoffnung, daß es vielleicht doch noch 82 Zuhörer werden.
Szenenwechsel: Keine 60 Minuten sind vergangen und das für April 1990 geplante Konzert im Kursaal Hindelang ist restlos ausverkauft. Der Vorverkauf für das eilig angesetzte Zusatzkonzert bringt es immerhin auf sage und schreibe 3 Stunden!
1986 wagten wir uns an Ausschnitte aus dem Musical „Hair“. Der große Erfolg und die wachsende Begeisterung beim Publikum ermutigten uns in dieser Musikrichtung weiterzumachen. Es folgten Ausschnitte aus „Starlight Express“ (1990) und „Jesus Christ Superstar“ zu unserem 20-jährigen Jubiläum im Jahre 1992.
Im Jahr 1987 werden der Jugend- und Kinderchor gegründet.
Den ganz großen Durchbruch haben wir wohl 1988 beim Stadtfest in Sonthofen geschafft. 2500 Festzeltbesucher toben sich in grenzenloser Begeisterung während unserer Bühnenshow aus. Wir wissen nicht, wer danach erschöpfter war, die Zuschauer oder wir selbst.
1990 werden wir für eine Mittelmeerkreuzfahrt engagiert. Eines der Konzerte fiel – ganz zur Freude nahrungssuchender Fische – der stürmischen See zum Opfer.
Wir18 lockt im Juli 1991 mehr als 1000 Zuschauer auf die Burghalde in Kempten. 1992 waren es bereits an die 2000 Besucher, die an einem wunderbaren Sommerabend im Rund des Open Air Theaters unsere Darbietung genossen. In den Jahren 1993 und 94 sind es dann jeweils fast 3000 begeisterte Zuhörer- und seher.
Der ganz große Höhepunkt ist natürlich die Premiere unseres neuen Musicals „Josef an the Amazing Technicolor Dreamcoat“ von Sir Andrew Lloyd Webber im März 1992. Dieser Premiere folgten 27(!) weitere ausverkaufte Vorstellungen.
Noch auf den Wolken dieses Erfolges schwebend, machen wir uns daran, ein eigenes Musical zu schaffen. Unsere Idee vom Allgäumusical „Notwender“ setzen wir im Jahr 1995 in die Tat um. Der Premiere im Herbst folgen noch 41 weitere ausverkaufte Vorstellungen.
Im Jahre 1997 feiern wir unser 25-jähriges Bestehen mit neu einstudierten Stücken und mit Ausschnitten aus unserem Repertoire der vergangenen 25 Jahre.
1999 heben wir unser Rockmärchen „Verlorene Träume“ aus der Taufe. In knapp 50 Aufführungen gelingt es uns das Publikum mit dieser humorvollen, verträumten Produktion zu begeistern.
2002 feierte Wir18 ihr 30-jähriges Jubiläum mit einem abwechslungsreichen musikalischen Rückblick auf unvergessliche gemeinsame Zeiten.
Nach größeren personellen Veränderungen nahmen wir unser nächstes großes Werk in Angriff: unser Musical „Maria Magdalena“. Die Premiere hierfür fand am 13. März 2004 statt.
34 mal erzählen wir die Geschichte von „Maria Magdalena“. Nach soviel ernster Handlung freuen wir uns alle auf ein neues Projekt: „Musicalmania“. Eine humorvolle Story in einem Museum für abgespielte Musicalfiguren soll uns und unseren Gästen viel Spaß und gute Laune bringen. Die Premiere im Frühjahr 2007 ist ein voller Erfolg. Die Nachfrage ist enorm und wir sind gespannt, wie oft wir dieses neue Werk spielen werden….
Im Frühsommer 2008 erreichte uns die Nachricht, dass wir „Musicalmania“ aufgrund von Problemen im Brandschutz nicht mehr im Hofgarten spielen könnten. Auf der Suche nach einer geeigneten Alternative stießen wir auf das Festspielhaus in Füssen. Dieses Musicalhaus war natürlich ein kleiner Quantensprung für uns. 1.350 Zuschauer, eine Drehbühne mit Schnürboden und, und und… Wir gingen das Wagnis ein und traten im November 2008 zum ersten Mal in Füssen auf. Vor der ersten Aufführung hätte man eine Stecknadel fallen hören, so gespannt warteten wir hinter dem Vorhang auf die erste Reaktion des Publikums. Der Anfangsapplaus rauschte wie eine Welle über uns hinweg. Wir hatten eine neue Heimat gefunden! Für Amateure ein unvergessliches Erlebnis. Aufgrund personeller Veränderungen bei unseren Sängern schlossen wir unser „Haus der vergessenen Musical“ nach 8 erfolgreichen Aufführungen im Frühjahr 2009 endgültig, aber eine neue Idee war geboren!
Das Festspielhaus lud gerade dazu ein, unsere Geschichte von den „Verlorenen Träumen“ noch einmal aufleben zu lassen. Bei dieser Gelegenheit haben wir auch Veränderungen am Drehbuch vorgenommen und neue Personen in die Handlung eingefügt. Die ungeahnten Möglichkeiten, die uns die Bühne in Füssen bot, angefangen mit dem See und den tollen Kulissen, verschafften unserem Musical einen neuen Glanz. Im Frühjahr 2010 feierten wir eine rauschende Premiere dieser Neuinszenierung. 16x entführten wir unser Publikum auf diese spannende Suche nach Träumen und Sehnsüchten, ehe wir im Herbst 2011 Abschied von Füssen nahmen.
2011 erhielt WIR18 für ihr soziales Engagement das „Kreuz des Südens“, ein Preis, der mit 1.111.-€ dotiert ist und von der Faschingszunft Sonthofen verliehen wird.
2012 konnte WIR18 das 40-jährige Bestehen feiern. Musikalisch haben wir das mit 3 großen Konzerten in der bigBOX in Kempten feiern dürfen. Unter dem Titel „Zeitreise“ führten wir 9000 Besucher durch unsere spannende und unterhaltsame gemeinsame Zeit. Zum Jubiläum schrieb Helmut seine WIR18-Memoiren unter dem Titel „Eigentlich kann es uns gar nicht geben“. Die CD „Gelebte Träume“ rundete die Feierlichkeiten anlässlich unseres Jubiläums ab.
Am 27.Juli 2013 konnte der TSV Sonthofen auf sein 150-jähriges Bestehen zurückblicken. Zu diesem Anlass wurden wir zu einem großen Open-Air-Konzert auf dem Marktplatz in Sonthofen eingeladen. Über 4.000 Besucher kamen an diesem sommerlich warmen Abend, um unserer Musik zu lauschen. An diesem Abend erhielten wir aus der Hand unseres Landrats Gebhard Kaiser den Allgäuer Kulturpreis
2013 für unser musikalisches Wirken ausgehändigt.
Die Resonanz auf unsere „Zeitreise“ war so positiv, dass wir uns entschlossen, sie in leicht veränderter Form Im November 2013 noch einmal mit drei, wiederum ausverkauften Konzerten in der bigBOX zu wiederholen.
„Sag niemals nie“. Eigentlich wollten wir es uns künftig leichter machen und keine abendfüllenden Musicals mehr spielen. Doch ein einziger Satz, den Helmut in einem Buch las, machte diese Entscheidung wieder hinfällig. Die neue Idee hieß: „der Geschichtenerzähler“
Die Produktion sollte wiederum im Festspielhaus in Füssen inszeniert werden. Die Vorbereitungen zu dieser neuen Produktion forderten uns alles ab. Noch nie hatten wir solche Mengen an Kostümen, solch aufwendige Masken und so unterschiedliche Musik für eine Geschichte verarbeitet. Die Mühen sollten sich lohnen. Im April 2015 konnten wir unser neues Werk aus der Taufe heben. Die Reaktionen des Publikums waren überwältigend. Die unterschiedlichen Geschichten trafen die Besucher mitten ins Herz. Es war Gefühl pur….
Mehr als 16.000 Gäste folgten dem „Geschichtenerzähler“ in Füssen. Nach wirtschaftlichen Problemen des Festspielhauses waren wir gezwungen, mit dieser Produktion Anfang 2017 wieder in den Hofgarten nach Immenstadt zurückzukehren, was angesichts der viel kleineren Bühne und eingeschränkter technischen Möglichkeiten nicht einfach war. Es war viel Fantasie gefordert, aber es gelang.
2018 konnten wir auf 25 Jahre Musical mit WIR18 zurückblicken und das musste mit einer großen Show gefeiert werden. Ein Besitzerwechsel im Festspielhaus ermöglichte uns die Rückkehr an dieses einzigartige Theater. „Traumreise“ war ein eine opulente Show, in der wir die Highlights von 8 Musicalproduktionen in einer eigenen Geschichte verbanden. Im Frühjahr 2020 konnten wir den letzten geplanten Konzertblock mit großem Zittern über die Bühne bringen. Einen Tag nach der letzten Aufführung mussten die Theater in Deutschland wegen der Corona Pandemie ihren Betrieb einstellen.
Es folgten zwei schwierige Jahre. Corona verhinderte jeglichen Probebetrieb und die Kulturlandschaft in Deutschland stand still. Für WIR18 stellte sich die Frage, ob sich ein Weitermachen überhaupt noch rentieren bzw. möglich sein würde. Das 50-jährige Jubiläum, das wir 2022 feiern wollten, stand vor der Türe, aber an einen geordneten Probebetrieb war trotz langsam locker werdenden Einschränkungen nicht zu denken.
Trotz aller Widrigkeiten entschlossen wir uns, das Jubiläum eben mit einem Jahr Verspätung mit der neuen Show „Keiner stoppt den Beat“ zu feiern. Als neuen Veranstaltungsort entdeckten wir Oberstdorf. Obwohl die Bühne des Haus Oberstdorf für eine große Musicalproduktion zu klein war und wir größere Anbauten vornehmen mussten, wagten wir den Schritt. Es sollte sich auszahlen. In „Keiner stoppt den Beat“ erzählten wir unsere eigene Geschichte. Diese neue fetzige und humorvolle Show wurde von nahezu 4000 Zuschauern begeistert aufgenommen. Schon vor der Pause erhob sich das Publikum von ihren Sitzen und sang und tanzte mit den Akteuren.
Dieser Erfolg lud natürlich dazu ein, diese Geschichte im Frühjahr 2024 zu wiederholen….